Darum sind Zisternen oft eine günstige Alternative zum Brunnen
In Zeiten von trockenen Sommern und durstigen Pflanzen ist die Nachfrage nach stets und quasi kostenlos verfügbarem Wasser aus dem eigenen Brunnen höher denn je. Diese anhaltend massive Nachfrage nach Brunnen führt in der Folge auch zu höheren Preisen, die sich zum Teil sogar verdoppelt haben. Denn gute Brunnenbauer sind rar. Ein klassischer Fall vom Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.
Diese gestiegenen Kosten führen zu einem neuen Preisgefüge im Verhältnis zu Brunnen-Alternativen. Die Rede ist von einer Zisterne. Diese erfüllt den selben Zweck wie ein Brunnen: Sich unabhängig machen vom öffentlichen Trinkwasserversorger und somit laufende Kosten sparen.
Kostenvergleich: Brunnen oder Zisterne?
Lange Rede kurzer Sinn: Zisternen sind mittlerweile oft günstiger als Brunnen!
Ein Beispiel: Die Kosten für den Bau einer Zisterne liegen komplett mit Aushub, 5000l Zisterne, Pumpe und Anschluss bei ca. 2000-3000 €. Wenn man zudem jemanden kennt, der z.B. beim Aushub hilft oder dies gar in Eigenleistung erfolgt, kann der Preis reduziert werden. Zusätzliche Kosten sparen kann man, wenn man bisher das Regenwasser in die öffentliche Kanalisation einleitet. Dafür ist in den meisten Kommunen eine Gebühr fällig, welche durch die nachweisliche Einleitung des Regenwassers in die Zisterne ebenfalls gespart wird. Und das dauerhaft, Jahr für Jahr.
Wenn man in einer Region wohnt, wo der Grundwasserspiegel jenseits der 7m liegt, müssen Brunnen größeren Durchmessers für Tiefbrunnenpumpen gebohrt werden. In der Vergangenheit musste man hier mit ca. 120€ pro Meter Bohrkosten rechnen. Mittlerweile liegt man bei einem Tiefbrunnen aber bei ca. 200€ pro Meter. Bei einem solchen Brunnen, der beispielsweise 12 Meter tief gebohrt wird (Grundwasserstand bei bspw. Bei ca. 8 Meter, mehrere Meter Filterstrecke, Berücksichtigung des entstehenden Entnahmetrichters der Grundwasseroberfläche und Pufferzone für trockene Zeiten) liegt man allein bei den Bohrkosten schon bei 2400€. Das ohne ggf. separat abgerechnete Anfahrt, Baustelleneinrichtung, Material, Tiefbrunnenpumpe und Brunnenanschluss. Ein Sparpotential durch Eigenleistung gibt es beim Brunnen vom Fachmann eher nicht.
Uns erreichen auch vermehrt Zuschriften verzweifelter Brunneninteressenten, die keine Brunnenbauer in ihrer Region finden oder aber Angebote erhalten in der Höhe von ca. 2500€ für einen Brunnen in einer Gegend, wo der Grundwasserspiegel bei 2-3 Metern liegt.
Wenn man in einer Region mit sandigen Böden und hohen Grundwasserstand lebt, findet man mit Glück einen Brunnenbauer, der seine Brunnen spült und nicht bohrt. Diese Technik ist unter den genannten Umständen meist erfolgreich und die Kosten halten sich im Vergleich zu den genannten Preisen im Grenzen. Wie lange ein solcher Brunnen dann hält, steht auf einen anderen Blatt.
Eine Zisterne könnte sich also auch für Sie lohnen.
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Es macht also in den meisten Fällen Sinn, einen Schritt zurückzugehen und sich neben dem Brunnenbau auch über die Kosten und Voraussetzungen für eine Zisterne zu informieren.
TIPP: Fachleute für die Lieferung und den Einbau einer Zisterne finden sie bei handwerker-finden.net. Dort können Sie bequem Ihr Vorhaben als unverbindlichen Auftrag einstellen und erhalten kostenlose Angebote. Im Auftragsformular wählen Sie die Kategorien „Bauarbeiten & Erdarbeiten“ > „Baggerarbeiten, Aushub einer Baugrube, Kanalschachtarbeiten“.
Alles was Sie für die erste Einschätzung einer Zisterne auf dem eigenen Grundstück und eine ordentliche Anfrage bei einem Fachmann über handwerker-finden.net brauchen, finden sie im Folgenden:
Als Haus- bzw. Grundstücksbesitzer hat man wahrscheinlich eine Idee davon, wie viel Wasser man pro Jahr im Garten verbraucht. Bei der Dimensionierung der Zisterne benötigt man dieses Wissen, sowie die eigene Dachfläche und das örtliche Niederschlagsvolumen im Mittel, welches man dem Verbrauch in den einzelnen Monaten gegenrechnen kann. Ausgehend davon, dass die Zisterne zu Beginn der Gartensaison durch die in der Regel feuchten Wintermonate gefüllt ist.
Man rechnet also wie folgt:
Jährliche bzw. monatliche Niederschlagsmenge in l/m² x Dachfläche in m² = Menge des zur Verfügung stehenden Wassers pro Jahr bzw. Monat in l
Nun füllen wir diese Rechnung mit Durchschnittswerten:
100m² (Durchschnittliche Dachfläche von Einfamilienhäusern in Deutschland) x 730l/m² (durchschnittliche jährliche Gesamtniederschlagmenge in Deutschland) = 73.000 l
Das ergibt theoretisch eine Menge an 73.000 l zur Verfügung stehenden Nutzwasser pro Jahr. Diese Zahl soll erst einmal zur Veranschaulichung der Wassermassen dienen. Sinnvoll sind diese Angaben aber nur, wenn man sie mindestens auf Monatswerte herunterbricht. Folgende Grafik mit Daten des Deutschen Wetterdienstes von statista.de zeigt diese durchschnittlichen monatlichen Niederschlagswerte für Deutschland.
Wie auf der Grafik zu sehen, war die Niederschlagsmenge in den sehr trockenen Sommermonaten in diesem und letzten Jahr in einem Bereich, der bei angegebenen Beispiel mit 100m² Dachfläche eine Wassermenge von ca. 5.500 bis 9.000l an nachkommenden Nutzwasser pro Monat bedeutet. Das sind also im Endeffekt die Mengen, die Ihnen für die monatliche Bewässerung zur Verfügung stehen. In diesem Beispiel kann man also getrost mit 180l bis 300l zur Verfügung stehenden Gießwasser pro Tag rechnen. Wird weniger häufig bewässert, erhöht sich die Menge entsprechend. Bei der Bewässerung größerer Flächen kommt man damit natürlich nicht weit. Für Haus- oder Gartenbesitzer mit entsprechendem Wasserverbrauch, ist eine Zisterne eine interessante Alternative zum Brunnen.
Einen Dachflächenrechner finden Sie hier.
Als Rückfallvariante für sehr trockene Zeiten, in denen auch die Zisterne mal leer sein kann, empfiehlt sich der Einbau eines Gartenwasserzählers. Dieser bringt den Vorteil, dass nur die Wasser-, jedoch nicht die Abwasserkosten berechnet werden. Ein Gartenwasserzähler halbiert daher in etwa die kommunalen Wasserkosten, falls man doch auf eine Trinkwasserbewässerung des Gartens angewiesen ist.
Weitere Vorteile einer Zisterne
Die Konkurrenz um die Ressource Wasser nimmt ständig zu. Vor allem die Landwirtschaft benötigt ständig mehr Wasser und bedient sich dabei auch am Grundwasser. Hinzu kommt, dass sich die Grundwasservorkommen aufgrund der geringen Niederschläge auch nur schlecht erholen. Das Umweltbundesamt warnt gar vor Wasserknappheit. Da in diesen und den vergangenen Sommern bereits vielerorts die Entnahme von Wasser aus Flüssen und Seen unter Bußgeldandrohung verboten war, so ist in Zukunft eine politisch gewollte Reglementierung der Grundwasserentnahme nicht undenkbar. Zumindest aber eine dauerhafte und auch anhaltende Absenkung des Grundwasserspiegels, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Regionen ist sehr wahrscheinlich. Das könnte im schlimmsten Fall ein Trockenfallen so mancher, hinsichtlich der Bohrtiefe knapp bemessenen Brunnen bedeuten. Wenn auch „nur“ in trockenen Zeiten, welche ungünstiger Weise genau diese Zeiten sind, in denen das Wasser am dringendsten benötigt wird.
Bei einer Zisterne hat man weder das Problem einer möglichen Reglementierung, noch ist eine Zisterne abhängig vom Grundwasserstand.
Ein weiterer praktischer Vorteil bezüglich des Baus einer Zisterne ist, dass Tiefbauer deutlich besser zu finden sind als Brunnenbauer. Die Umsetzung eines Zisternen-Projekts sollte also in der Regel unkomplizierter Verlaufen als der Bau eines Brunnens.
Also worauf warten Sie noch? Hier entlang und Angebote zu Zisternen erhalten!